Brandsimulationsanlage in Goldbach

von Martin Eitel

Am Samstag den 2. August besuchten unsere Atemschutzträger zusammen mit der FFW Schollbrunn die Brandsimulationsanlage in Goldbach bei Aschaffenburg. Ziel dieser ganztätigen Ausbildung war es, die Atemschutzträger möglichst realitätsnah auf einen Wohnungs- oder Gebäudebrand vorzubereiten. Der sog. Brandcontainer bietet auf 2 Stockwerken die Möglichkeit Brände, verrauchte Gebäude und vor allem den sog. Flash-Over zu simulieren. Dabei herrschen im Container ähnliche Temperaturen, wie sie auch bei echten Wohnungsbränden entstehen.

Mit 14 Mann und bis unter das Dach mit Pressluftgeräten, Atemschutzmasken und Schutzkleidung beladen, brachen um 7 Uhr morgens drei Fahrzeuge am Gerätehaus in Schollbrunn auf. Schon bei der Abfahrt stellte sich heraus, dass zur gleichen Zeit auch die Kameraden der FFW Homburg die Fahrt nach Goldbach antraten.

Nachdem die Wehren überraschender Weise von einem ehemaligen Kameraden der FFW Marktheidenfeld begrüßt worden waren, begann für die Feuerwehren Michelrieth und Schollbrunn sofort die praktische Ausbildung am Hohlstrahlrohr. Diese Strahlrohre sind im Gegensatz zu unseren CM-Strahlrohren in der Lage durch ihre feine Wasserstreuung Rauchgase zu kühlen und Brände mit möglichst geringem Wasserschaden zu bekämpfen. Die Kameraden aus Goldbach gingen besonders darauf ein, wie in einem brennenden, bzw. verrauchten Haus Türen geöffnet werden sollten und wie eine Rauchgasdurchzündung vermieden werden kann. Dabei ist die feine Wasserverteilung der Hohlstrahlrohre von besonderer Bedeutung um den Rauch in brennenden Gebäuden kühlen zu können.

Anschließend stand die Temperaturgewöhnung auf dem Programm. Noch ohne komplette Schutzkleidung wurde uns dabei im Container ein Eindruck vermittelt, vor welcher enormen Hitze uns unsere komplette Schutzkleidung schützen muss.

In den folgenden zwei heißen Durchgängen ging jeweils ein Trupp im Container vor:
Im ersten Durchgang bestand die Aufgabe darin die Türe zu einer Werkstatt zu öffnen, zwei brennende Gasflaschen zu löschen und die Gaszufuhr abzudrehen. Im nächsten Raum musste dann jeweils ein Flash-Over bekämpft werden. Im zweiten Durchgang war das Einsatzstichwort:

 

„Brand in einem Werkstattgebäude. Eine Person vermisst!“

 

Die Trupps gingen über das Dach in den Container vor. Dort musste zunächst ein Brand unter der Treppe ins untere Geschoss gelöscht werden, bevor wieder die brennenden Gasflaschen abgedreht und die vermisste Person gesucht und gerettet werden musste. Gleichzeitig galt es eine Rauchgasdurchzündung zu vermeiden. Nachdem die verletzte Person, die in einer etwa 70 – 80 kg schwere Puppe bestand, gerettet war, mussten schließlich alle Brandnester abgelöscht und weitere Flash-Over bekämpft werden. Die enorme Hitze und die Arbeit unter Atemschutz sorgten dafür, dass alle Trupps nach dem zweiten Durchgang triefend nassgeschwitzt und am Ende ihrer Kräfte waren.

Nachdem wir noch einen etwa einstündige Unterrichtsblock zum Thema Brandtheorie und einen praktischen Teil zum Durchsuchen von Gebäuden und Retten von verunglückten Atemschutzträgern gehört hatten, war die Ausbildung in der BSA Goldbach beendet.

 

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei:

  • Den Kameraden der FFW Schollbrunn: Da sie noch freie Plätze für die Ausbildung in der BSA hatten, haben sie uns angeboten mit ihnen zusammen an der Übung teilzunehmen.
  • der FFW Marktheidenfeld: da wir selbst keine Atemschutzgeräte haben, sind wir darauf angewiesen, dass uns auch für die Ausbildung unserer Atemschutzträger die Geräte und Masken bereitgestellt werden.

Alles in allem lässt sich sicherlich sagen, dass diese Ausbildung nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung unserer Atemschutzträger war, sondern auch ein tolles Erlebnis für alle Teilnehmer.

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